Samstag, 28. September 2013

Tag Eineinhalb

Hallo ihr Lieben,

Ich schreibe grade aus meinem Urlaub - in Buffalo, State NY.
Nach fast zehn einmal Monaten arbeiten habe ich dann auch endlich meinen Urlaub, und wie man mich ja kennt, bin ich auf einer Ranch, fuer zwei Wochen.
Damit es jedoch nicht zu teuer wird, habe ich mir ich mir ueberlegt, dass ich ja auf einer Ranch aushelfen kann und als Gegenzug reiten darf. Gesagt getan, auf verschiedenen Websieten gesucht und - Gefunden!

Ich kam mit Alice ins Gespraech, sie schien sehr nett und brauchte dringend Hilfe, weshalb es ihr auch nichts ausmachte das ich nur zwei Wochen kommen kann, und jetzt (nach einem vier Stuendigen Flug mit drei Stunden aufenthalt in Detroit, yay, nicht.) bin ich also angekommen.
Naja, also das war gestern, aber der gestrigeTag ist more of a 'blur'. Ich hab drei Stunden geschlafen, weil ich natuerlich die tolle Idee hatte um halb 12 Nachts zu fliegen, ich koennte ja schlafen. Nicht.
Ausserdem mussten die zwei Maedels, aus Deutschland, die auch hier sind zum aushelfen, natuerlich shoppen gehen und Alice mit ihrer Mum zum Arzt, sodass wir erst um 17 Uhr Ortszeit auf dem Hof ankamen. Dann noch beim Fuettern helfen und Pferde angucken, Abendessen (Cornflakes, yay, again), und ins Bett gehen. Ich bin bei Licht und laufendem Fernseher, sowie den beiden schwantzenden Maedels eingeschlafen - das ist, wie muede ich war.

Deshalb ist heute 'Tag Eineinhalb'.

Heute habe ich dann auch gleich die Morgenroutine miterlebt, alle Pferde kriegen Pellets, manche noch Zusatzfutter (das zusammengemischt werden will), die mussten dann alle (27) angebunden und gefuettert werden, 7 Ballen Heu auf das Auto laden und auf den Weiden verteilen, und dann direkt anfangen die Pferde zu putzen und Satteln.
Letzeres klingt in der Theorie ja ganz gut, in der Praxis erwies es sich leider Gottes um einiges schwerer.
Wir haben Pferde die beissen, treten, steigen, zwicken und (mein Favourit) alles auf einmal. Und ohne es zu ueberteiben, wir haben nur ein Pferd das nichts macht beim putzen und/oder satteln.
Ich wurde heute:
-Ueber den Hof gezogen
-fast gebissen
-angestiegen
-getreten (zweimal)
-auf den Fuss getrampelt
-und eine Stute hat sich so sehr aufgeregt, dass sie den Fuehrstrick komplett zerfetzt hat und ueber den Hof gerannt ist

Und das alles noch bevor es 12 Uhr Mittags war. Meine Laune war dementsprechend im Keller.
Dann kam eine Gruppe von 27 Brustkrebs-Ueberlebenden, wir hatten Mittagessen und dann wollten einige von denen auch noch reiten. Wir haben sie in drei Gruppen aufgeteilt, die ersten aufs Pferd, in die Reitbahn, damit sie die Grundlagen verstehen und anwenden koennen.
Beim ersten Ritt lief alles super, Jericho, das Pferd das ich mich widmen werde, ist ein wunderschoener 4 Wallach, Braunschecke mit blauen Augen. Und tritt mit den Hinterbeinen seitlich nach vorne beim Satteln. Und beim auftrensen nach vorne. Hat mich zweimal erwischt heute. Beim reiten ein Schatz, war flott und etwas unerfahren aber eigentlich wirklich lieb - aber die beiden Macken machen den schon ordentlich ne Handvoll...

Als wir mit der ersten Gruppe zurueck kame, wurde uns mitgeteilt das einige Damen schon nach Hause gefahren waren, unsere Planung fuers nichts war und wir alle anderen in eine Gruppe bekamen.
Natuerlich  kam was kommen musste, als man meinte 'ach so toll' reiten zu koennen, zwei Pferde in einander liefen und eines von beiden gestiegen ist, die Dame runter fiel.
Sie wollte nicht mehr aufsteigen und eine nach der anderen wollte aus den unterschiedlichsten Gruenden auf einmal nicht mehr reiten, sodass wir am Ende mit drei Reiterinnen da standen...

Hanna und Adriana sind nicht mit auf den zweiten Ritt gekommen und als wir wieder kamen, sassen sie auf dem Hof und spielten mit den Katzen. Als ich, da ich keine Ahnung hatte, welche Pferde wir da nun stehen hatten, die beiden rief um um Hilfe zu beten kam keine Antwort.
Wie ich spaeter (nachdem ich nach dem Ausschlusverfahren die Saettel/Trensen weg gebracht hatte, Jerry geduscht, Pferde auf die Weide gestellt hatte) gesagt bekam, hatten sich die beiden fuer einen Mittagsschlaf hingelegt und mich da stehen lassen.
Die beiden schliefen dann auch weiter, waehrend ich mich mit Alice und ihrer Mutter unterhielt, nach oben ging und mein Handy auflud, wieder nach unten ging und dann mich entschloss schon mal die Abendfuetterung an zu fangen. Futter gemischt, die Sondermischungen fertig zu machen und die zu fuettern. Dann, weil kein Heu mehr da war, habe ich auch noch Heu vom Schober  runter geschmissen, alle Tueren und Kammer abgesperrt und als ich zurueck ins Haus kam, waren die Damen grade so am aufstehen (wie man von den langsamen Schritten auf der Diele hoeren konnte). Ich habe sie Heu dann alleine fuettern lassen, mein Muskelkater wurde zunehmend fester und der Sonnenbrand tat auch hoellisch weh. Ich bin dann duschen gegangen und als ich wieder runter kam, waren sie dann auch schon da um zu Abend zu essen.

Die Besitzer von zwei Privatpferden, mit denen ich zwischen dem Pferde absatteln und nach draussen schmeissen, gesprochen hatte und ausgeholfen hatten, haben mir dann noch angeboten, dass ich ihre beiden reiten kann. Yay fuer mich, zwei Pferde die ich nach Lust und Laune ausreiten darf.

Und das war mein erster Tag auf der Ranch, ich bin muede, habe Blasen an den Fuessen, einen Sonnenbrand und deswegen, gehe ich jetzt ins Bett.

Hab euch lieb,
Saskia

1 Kommentar:

  1. Oh je,oh je,
    das hört sich ja "klasse" an.Ich hoffe,dass das besser wird :)
    Vermisse dich ganz doll und wünsche dir auch weiterhin viel Spaß :-*

    AntwortenLöschen